„Leben und Lernen in einer Schule von Jahrgang 1 bis 10“ ist die Überschrift zum Konzept der Wartburg-Schule in Münster. Das klingt für uns erstrebenswert; für die Mitdiskutierenden unserer Initiative vertraut, für andere noch fremd: ein gelebtes Modell mit gemeinsamer Schulzeit weit über die Grenze der sonstigen Separationszäsur nach der vierten Klasse Grundschule hinaus. Die Fortführung der Qualitäten der Grundschule in die Sekundarstufe I. Die konsequente Umsetzung moderner pädagogischer Methoden. Das ist der Plan.
Was ist das für eine Schule? – Gütesiegel für individuelle Förderung 2008 und im gleichen Jahr Auszeichnung als allerbeste Schule durch die Verleihung des Hauptpreises des Deutschen Schulpreises. Deswegen ist sich Christian Füller, Autor von ‚Die gute Schule‘ sicher: „während man bislang die gleichfalls in Münster liegende Gemeinschaftsgrundschule Berg Fidel oder die Grundschule Pannesheide in Herzogenrath vom Land aus mehr oder weniger blockierte, geht das bei der Wartburgschule nicht so ohne Weiteres. Kann man eine Schule stets als die beste des Landes hofieren – und ihr dann eine beinahe naturwüchsige Erweiterung verwehren?“ (der ganze Artikel dazu in der taz: Das Konzept lebt). Steigen durch die neue politische Situation in NRW die Chancen für eine Veränderung des Schulsystems zu mehr gemeinsamem Unterricht und zur Realisierung der Modellschule in Münster? – die im Übrigen, und das ist ja eine Parallele zu unserer Situation, auf kommunaler Ebene von Vertretern aller Parteien unterstützt wird.
Das Konzept der Schule kann hier eingesehen werden: Wartburg-Schule-von-Jahrgang-1-10.
Und auch im Süden der Republik gibt es Konzepte, die in die gleiche Richtung gehen: „Wir werden dafür sorgen, dass jeder Mensch in Bayern über Qualifikationen verfügt, die ihm volle Teilhabe in unserer Gesellschaft und optimale Entfaltung seiner Fähigkeiten ermöglicht“ schreibt die Bayern-SPD in Ihrem auf dem letzten Parteitag beschlossenen Leitantrag; und mit dieser Zielsetzung wird ein Bildungskonzept entwickelt, das sehr konkret wird: „In Bayern machen wir die Gemeinschaftsschule von Klasse 1 bis Klasse 10 zur Regel. Darauf aufbauend können Jugendliche in drei Jahren die Hochschulreife erreichen oder eine moderne berufliche Ausbildung absolvieren. Auch im Anschluss an die berufliche Ausbildung ist die Aufnahme eines Studiums möglich“.
Bildungsministerin Schavan (CDU) heute in der FAS: „Bildungsreform heißt heute: Reform der Inhalte und der Lernkultur. Die Länder werden sich bei sinkenden Schülerzahlen nicht mehr vier Schulformen nebeneinander leisten können“; das ist Wasser auf unsere Mühlen, denn solche Aussagen zeigen ganz klar: die Notwendigkeit neue Modelle zu verproben steigt; Jesteburg ist bereit!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.