Verfasst von: Steffen Burmeister | 9. März 2010

Kalle im Spiegel!

Aus gegebenem Anlass noch mal das Photo von Nathalie mit dem zukünftigen niedersächsischen SPD-Landesvorsitzenden Olaf Lies und: Kalle im Spiegel!

Verfasst von: Steffen Burmeister | 9. März 2010

Bildungsseparatismus

Als ‚Augenzeugenbericht‘ schildert Raphael Geiger im Spiegel die Auswirkungen des Bildungsseparatismus des deutschen Schulsystems (des deutschen und österreichischen und sonst nirgendwo auf der Welt so existierenden …); den Effekt kennen wir hier in Jesteburg sehr gut: nach der Grundschule werden unsere Kinder über den ganzen Landkreis verteilt, ein paar nach Hittfeld, ein paar aufs GAK, ein paar aufs AEG – wenige bleiben hier.

Die Dreigliedrigkeit des Schulsystems muss überwunden werden; es muss Platz gemacht werden (im konkreten Sinn und in den Köpfen) für überschaubare lokale Lösungen vor dem Hintergrund der rückläufigen Schülerzahlen. Wir brauchen neue Modelle!

Nochmal zur Dreigliedrigkeit: was sagt Ole von Beust (CDU) zu seiner Parteikollegin Heister-Neumann: „Das dreigliedrige Schulsystem basiert auf einem veralteten bildungspolitischen Ansatz“. Sagt er zumindest den Journalisten der FAS vom 28.02.2010, Frau H.-N. Könnte das ja gelesen haben.

Verfasst von: Steffen Burmeister | 20. Februar 2010

„Jesteburg kämpft weiter“

gestern in der HAN (von Claudia Michaelis):

Die absehbare vorzeitige Schließung der ausblutenden Jesteburger Außenstelle der Realschule Hittfeld gibt dem Kampf der Jesteburger um den Erhalt einer weiterführenden Schule im Ort neuen Auftrieb. Die Jesteburger Schulinitiative, die seit Jahren um den Schulstandort Jesteburg kämpft, startet jetzt den dritten Anlauf für eine neue Schule in Jesteburg.

Nachdem der erste Versuch, eine Modellschule nach Jesteburg zu bekommen, 2008 am Veto der Landesschulbehörde gescheitert war und Jesteburg anschließend auch das Rennen um die erste Gesamtschule im Landkreis gegen Buchholz verloren hatte, will die Initiative jetzt noch einmal ein neues Konzept für eine zukunftsweisende, deutlich kleinere Schule mit anderen Schwerpunkten erarbeiten, die in Jesteburg entstehen und landesweit Vorbildcharakter bekommen könnte.

Der Kreisschulausschuss hat vor diesem Hintergrund am Mittwoch einstimmig beschlossen, die Entscheidung über das von der Hittfelder Elternvertretung zum Ende des laufenden Schuljahrs beantragte vorzeitige Aus für die Realschul-Außenstelle bis zum Frühsommer aufzuschieben.

Bis dahin will die Jesteburger Initiative ein neues Konzept für ihre Zukunftsschule erarbeitet und vorgelegt haben. Ende Mai soll dann auch besser abzuschätzen sein, wie sich die neue Gesamtschule in Buchholz auf die Schülerzahlen auswirkt, und ob in Hittfeld tatsächlich adhoc alle Schüler aus Jesteburg untergebracht werden können, sagt die Jesteburger Christdemokratin Britta Witte, die auch Mitglied im Kreisschulausschuss ist.“

Verfasst von: Steffen Burmeister | 19. Februar 2010

Die Initiative trifft sich

Die Initiative hat sich am letzten Donnerstag getroffen und zur aktuellen Situation beraten: welche Handlungsoptionen ergeben sich aus den aktuellen Ereignissen?:

– die RS-Außenstelle soll aufgeben
– die IGS in Buchholz trifft offensichtlich auf sehr große Nachfrage (gut: viele Eltern entscheiden sich für’s gemeinsame Lernen … aber wie viele Jesteburger Kinder werden sich nach der Verlosung dort tatsächlich anmelden können?)

Wir haben beschlossen: jetzt kommt der dritte Anlauf ! Nach der Ablehnung des Kompetenzschulkonzepts 2008 und der Vergabe der IGS an Buchholz im letzten Jahr werden wir Mitte März bei einem von der Uni Lüneburg mit durchgeführten Workshop das neue Konzept einer Grund- und Sekundarschule wissenschaftlich begleitet ausarbeiten und dann dem Kreis vorlegen. Unserer Meinung nach spricht Alles für eine Umsetzung dieses Konzepts am Standort Jesteburg. Und wir sehen die Chance zur Umsetzung, weil dieses Modell auch für andere Standorte richtig ist, um die Ergebnisse des demographischen Wandels zu beantworten. Und gleichzeitig überholte Strukturen zu überwinden. Wir nehmen uns viel vor!

Verfasst von: Steffen Burmeister | 13. Februar 2010

Jesteburg wird Brachland?

„Der Realschul-Außenstelle droht das Aus“ – so titelt die ‚Harburger Anzeigen und Nachrichten’ vom 10.02., Ähnliches ist in anderen Kreiszeitungen zu lesen, nachdem die Elternschaft der Realschule Hittfeld sich entschieden hat einen Konsolidierungsantrag zu stellen (aus unserer Eltern-Sicht übrigens komplett nachvollziehbar, den Hittfelder Eltern sind wir nicht böse – die wurden doch die letzten Jahre durch das nicht passende Modell letztendlich genauso benachteiligt wie die Jesteburger; freundschaftlichen Gruß an den SER nach Hittfeld also!).

Die Außenstelle wird jetzt mit Schließung bedroht, nachdem sie jahrelang mit mangelnder Unterstützung der Schulleitung leben musste, die spürbar nie ein Freund dieses nie gewünschten, weder für Jesteburg noch für Hittfeld wirklich passenden und ja nur vom politischen Entscheidungsträger oktroyierten Modells war.

Das Einzige, das die Außenstelle den letzten Jahren tatsächlich am Leben erhalten hatte war der weit überdurchschnittliche Einsatz der Eltern vor Ort, die neben den AG’s auch schon mal den lehrplanmäßigen Unterricht übernommen hatten, wenn wieder kein Sportlehrer zur Verfügung stand und sich handanlegend selbst um die Renovierung der Klassenräume kümmerten. Das alles ist natürlich nicht genug, wenn von der anderen Seite aktiv gegen diese Außenstelle gearbeitet wird. Und in der in der HAN zitierten Begründung wird das ganze Dilemma der Hittfelder Schule und damit die fortgeführte Utilitarisierung der Jesteburger Bevölkerung deutlich: „Die Realschule Hittfeld benötigt die Schüler aus Jesteburg und Bendestorf zum Erhalt eines funktionstüchtigen Angebots“. Damit dort die blühende Schullandschaft erhalten wird, wird Jesteburg zur bildungspolitischen Brache.

Die SchülerInnen der Samtgemeinde sind weiterhin Verfügungsmasse zum Auffüllen anderer Standorte.  Die Initiative setzt darauf, dass unsere Kreispolitiker sich jetzt erst recht für eine eigenständige Lösung am Standort Jesteburg einsetzen.

Verfasst von: Steffen Burmeister | 11. Februar 2010

Agenda 2010

ok, wir haben in den letzten Monaten die Öffentlichkeitsarbeit ein wenig ruhen lassen.

Nach der Entscheidung die IGS nicht in Jesteburg zu gründen sind wir mit dem offiziellen Versprechen des Kreistags „die Schulsituation in Jesteburg muss gelöst werden“ (was wir in einem sehr positiven Sinn verstehen) in Klausur gegangen und haben einen Relaunch unseres Kompetenzschulkonzepts vorbereitet. Das Konzept ist immer noch richtig, weil es Antworten sowohl auf moderne Bildungsfragen wie auch auf die demographische Entwicklung gibt. Und für den Standort Jesteburg können wir uns nichts besseres als eine ‚Kompetenzschule‘ vorstellen.
Also landet unser Konzept über Vermittlung und mit Unterstützung von Politik und Verwaltung

  • bei der Landesschulbehörde
  • bei der pädagogischen Fakultät der Universität Lüneburg

und geht in beiden Institutionen durch die Gremien mit dem Ergebnis, dass Anfang März ein Workshop mit Uni, Ini und Verwaltung in Jesteburg stattfinden wird – davon erhoffen wir uns ein konkret verwertbares Ergebnis: eine qualifizierte Vorlage für Kreis und Landesschulbehörde und in Konsequenz einen neuen Antrag für eine Modellschule.
Was wir schon spüren: das Interesse sowohl bei den Entscheidern der Behörde wie auch bei den möglichen Projektbegleitern in der Universität ist da. Wir bekommen Rückenwind!

Was wir auch spüren: die Situation in unserem Ort spitzt sich zu: nachdem in den letzten Jahren alles dafür getan wurde, die Realschul-Außenstelle so unattraktiv wie möglich zu machen, droht jetzt ein baldiges Ende dieser Nicht-Lösung.

Beim Fußball würde man sagen: die zweite Halbzeit wird angepfiffen. Wir haben den Ball. Und gute Chancen.

Verfasst von: Steffen Burmeister | 7. Februar 2010

Was Eltern wollen …

Die oberste Landeselternvertreterin in Baden-Württemberg, Christiane Staab, ist zurückgetreten und formuliert in der taz wo ihrer Meinung nach die Reise hingehen sollte – und das erinnert doch stark an unsere Diskussionen hier in Jesteburg:

  • es geht nicht um ‚3-gliedriges System gegen Einheitsschule‘ (schon gar nicht dogmatisch) sondern darum funktionierende Modelle für kommende Rahmenbedingungen zu schaffen;
  • es geht um die individuelle Förderung von Schülern und Schülerinnen;
  • es geht um Kompetenzerwerb statt bloßer Wissensvermittlung.

Und sie weist in diesem Zusammenhang auf einen anderen Aspekt hin: die (ja nur Deutschland-intern) vergleichsweise guten PISA-Ergebnisse in Bayern und Baden-Württemberg haben natürlich auch irgendwie mit der Sozialstruktur zu tun und mit dem Willen der Eltern, in die Nachhilfe Ihrer Kinder zu investieren. Das passiert derzeit bei 1,1 Mio. Kindern (~ 12% von allen) und fördert einen wachsenden Wirtschaftszweig mit ~ 1.0 Milliarden EUR. Das ist in etwa der doppelte Umsatz der Spielebranche.

Verfasst von: Steffen Burmeister | 28. November 2009

Die Ini macht einen Ausflug …

… und das Abendblatt berichtet dazu; das ist heute zur Situation in Jesteburg zu lesen:

„Die Jesteburger Schulinitiative macht einen erneuten Vorstoß in Sachen weiterführende Schule für die 11 000-Einwohner-Gemeinde und fordert für Jesteburg eine Gemeinschaftsschule.

Jesteburg. Gemeinsam mit Samtgemeindebürgermeister Hans-Heinrich Höper (parteilos) und Jeanette Saxer, Leiterin der Grundschule Jesteburg, fuhren Vertreter der Initiative und der Jesteburger Elternräte nach Schleswig-Holstein, um sich dort über die Grund- und Gemeinschaftsschule Stecknitz zu informieren. An dieser „Vorzeigeschule“ werden Kinder offensichtlich problemlos schulübergreifend von der ersten bis zur zehnten Klasse gemeinsam unterrichtet.

Steffen Burmeister von der Jesteburger Schulinitiative sagte nach dem Besuch: „Ziel dieser Schule ist es, eine höhere Anzahl von Schülern auf das Abitur vorzubereiten und eine wohnortnahe Beschulung anzubieten. Durch das besondere Konzept werden die Kinder hier individuell gefördert. Das kommt sowohl den besseren wie auch den schwächeren Schülern zugute.“

Die Jesteburger haben sich zudem über eine andere, die im Sommer dieses Jahres in Wolfsburg eröffnete „Neue Schule Wolfsburg“ informiert. Die Schule wurde von der Volkswagenstiftung ins Leben gerufen und arbeitet mit modernen Pädagogikkonzepten wie beispielsweise kleinen Klassen, individueller Förderung, bilingualem, ganztägigem Unterricht und gemeinsamer Beschulung aller Kinder von der ersten Klasse bis zum Abitur.

Wie berichtet, hatte der Kreistag im Sommer beschlossen, sich um das Jesteburger Schulproblem zu kümmern. Jesteburg ist die einzige Samtgemeinde im Landkreis, die außer einer Realschul-Außenstelle keine weiterführende Schule hat. Die Schulinitiative hatte für Jesteburg eine „Schule für alle“ gefordert, sprang dann aber auf den Gesamtschul-Zug auf, nachdem es aus dem Kultusministerium hieß, eine „Schule für alle“ sei finanziell nicht machbar.

Für die Gesamtschule hatte Buchholz den Zuschlag bekommen. Jetzt will die Schulinitiative mit dem Kreis die Machbarkeit einer neuen Schulform für Jesteburg erarbeiten.“

Und alle hier im Bild: der Bürgermeister in der Mitte, die Direktorinnen Saxer (Jesteburg) und Schulze (Stecknitz) genauso gut gelaunt wie die Initiative.

Verfasst von: Steffen Burmeister | 9. November 2009

da capo: Finnland als Vorbild

finn

Bildungswissenschaftler stellen ein neues Buch zu einem unserer Lieblingsthemen vor: Das Bildungswesen in Finnland, hrsg. von Aila-Leena Matthies und Ehrenhard Skiera. Klinkhardt-Verlag, Bad Heilbrunn, 2009. 292 Seiten, 19,90 Euro.

Die bereits bekannten Fakten werden auch hier thematisiert:

  • 70 Prozent der finnischen Jugendlichen erreichen das Abitur
  • Der Schlüssel zum finnischen Erfolgsmodell liegt in einer Kombination von einem allgemeinen Unterricht für alle – verbunden mit Förderunterricht auf Zeit für jene Schüler, die Lernschwierigkeiten oder etwa wegen einer Erkrankung Nachholbedarf haben
  • Es gibt den sozialpolitischen Grundsatz „wenn die Schule geschlossen wird, stirbt das Dorf“

Die Autoren kommen aber auch zur Erkenntnis, dass das Modell nicht auf Deutschland übertragbar sei – das zumindest berichtet der tagesspiegel heute. – Was das heissen soll? – Wir lesen das Buch und geben noch einmal ausführlicher Bescheid zum Thema!

Verfasst von: Steffen Burmeister | 8. November 2009

Nachwuchs wird zu Goldstaub …

… titeln die Norddeutschen Neuesten Nachrichten treffend und berichten unter dieser Überschrift zur aktuellen Bertelsmann-Studie, die den demografischen Wandel und seine Folgen präzise beschreibt:

  • Nur noch 9 statt jetzt 11 Mio. Schüler in Deutschland in 15 Jahren
  • Und diese Entwicklung führt vielerorts recht zwangsläufig zum Ende des dreigliedrigen Schulsystems … mangels Masse

Mit Verlaub, das ist der Kern der Diskussion der Jesteburger Schulinitiative mit Politik und Behörden: unser Modell einer gemeinsamen Beschulung (sei es in einer Kompetenzschule oder eines grund- und Sekundarschule) ist vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung – neben den pädagogischen Argumenten – eben das zukunftsorientierte Konzept.

Weitere Berichte zur Bertelsmann-Studie z.B. auch im ‚Focus’.

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